Familien-Erb-Teil

Sujet Einladungskarte
Sujet Einladungskarte

Gruppenausstellung Groupshow

initiiert, organisiert, kuratiert curated

 

Vom familiären Erben - bearbeitet mit Mitteln der Kunst

Kunstraum Engländerbau Vaduz Liechtenstein

Teilnehmende KünstlerInnen

Amina Broggi, Alexandra Wacker, Barbara Geyer, Brigitte Hasler, Christian Eisenberger, Christian Rupp, Eva Hradil, Helena Becker, Marcelo Slama, Maria Bussmann, Sunhild Wollwage, Thomas Feuerstein, Wolfgang Sohm

 

Haben Sie geerbt?

 

Was haben Sie geerbt?

 

Denken Sie ausschließlich an Geld und Häuser und Grundstücke und Firmen; an Familienschmuck, Aktien und Goldmünzen, wenn Sie vom Erben sprechen?

 

Sofern man nicht einfach neutrale Geldmittel bekommt, die meist gut und richtig gerne geerbt werden, hat Erben oft mit Aufarbeiten zu tun:

Durch den Schreibtischinhalt und die Korrespondenzen eines verstorbenen Menschen, dessen Privatshpäre man zuvor absolut einhielt.

Durch vollgeräumte Dachböden, Keller, Schränke, Abstellkammern, Schuppen, Garagen, usw.

 

Oft muss man beim Übernehmen der Dinge zuerst sichten, schlichten, räumen, putzen, wegwerfen, hergeben - prüfen, was man tatsächlich übernehmen will von dem, was einem zugedacht wurde.

 

Beim Erben sucht man selten aus. Man bekommt.

Zugeteilt, eingeteilt, aufgeteilt, verteilt - manchmal auch ZERteilt.

 

Nach diesem Prinzip wurde auch der Kunstraum Engländerbau zerteilt:

13 Künstlerinnen und Künstler erbten - temporär - ein wertvolles Grundstück mitten in Vaduz: Grad so, als wärs ein Wiesengrundstück. Aufgeklebte Markierungen am Fußboden deuteten die Grenzpunkte an.

Die Besucherinnen und Besucher der Ausstellung bekamen das Wegerecht durch diese Erbteile.

Materiell und inmaterielles Erben - bewußt und unbewußt

Die bildenden KünstlerInnen waren bedacht darauf, dass sie beim Erarbeiten der Werke daran denken, was Erben alles sein kann:

 

Materielles Erben im Sinne von Geld und Dingen, die man gut zu Geld machen kann.

 

Jedoch auch materielles Erben im Sinne von alten Zeugs oder von Sammlungen oder Kleidungsstücken.

 

Inmaterielles Erben in Sinne von Begabungen, Neigungen zu Krankheiten, Aussehen, Ansehen, Verhaltensweisen. Man kann Freundschaften erben. Oder Streitigkeiten.

 

Bewußtes Erben und somit bewußtes Übernehmen.

 

Und unbewußtes, wie es oft passiert, dass wir Sehnsüchte, Wünsche, Träume unserer Vorfahren unreflektiert einfach übernehmen. Oder Abneigungen. Ängst.

 

Was haben Sie geerbt?

 

Und wie verarbeiten Sie Ihr Erbe?

 

Ausstellungsansichten

Die Ausstellung und der Katalog wurden ermöglicht durch eine Förderung des bmukk.

 

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Edition ausart, Wien 2011
ISBN 987-3-901796-25-8
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