SKIN SKIM

Ausstellung

SKIN / SKIM

Eva Hradil (A) und Jenny Lundgren (SWE)

 

basement

Grundsteingasse 8, Top 34-35, 2. Hof, 1160 Wien

Jahresthema von basement:

Raum(er)greifend - Ordnung / Unruhe

 

Zu den Arbeiten: Anna Spohn, Kunsttheoretikerin

 

 

 

Konzept SKIN/SKIM

Eva Hradil und Jenny Lundgren kennen einander vom Studium an der Universität für angewandte Kunst. Beide haben Malerei studiert und beide betreiben die Malerei mit einer Ernsthaftigkeit und Leichtigkeit. Und mit Beständigkeit.

 

Jenny und Eva entschlossen sich schon im Vorfeld auch durch reduzierte Farbigkeit auf den Raum zu reagierten, also keine Malerei im eigentlichen Sinen dafür zu wählen.

 

Beide arbeiten 2017 weit entfernt voneinander an den Bausteinen der Ausstellung. Verbunden durch Fotos mittels WhatsApp. Sie zeigen sich die neuen Arbeiten, kommunizieren miteinander. Halten einander auf dem Laufenden.

 

Jenny Lundgren arbeitet in Schweden. Von dort bringt sie Tuschearbeiten mit. Getuschte Menschen in geschlossenen Formen. Sie gibt der Tusche-Fläche den Vorrang gegenüber der Tusche-Linie. Tusche hat so eine bestechende Dichte. Knalldicht kann sie sein. Und Tusche hat diese betörende Transparenz. Weich und leicht kann sie sein. Und Jenny beherrscht dieses Spektrum. Sie ist Malerin - auch da.  Ihre Menschen sind klar als solche zu erkennen. Und gleichzeitig macht sie sich nicht zur Untergebenen der Darstellung. Es geht um Stellung-beziehen viel mehr als darzustellen. Es ist das Lebendige und das Fließende der Tusche, es ist die Idee der Form, des in-sich-ruhens in einer unspektakulären Form viel mehr als es das Feinzeichnen von Details.

 

Eva Hradil zerstörte ein Möbel aus Familienbesitz. Ein thronartiger Sessel mit viel Schnitzarbeit, aus dem Historismus.

Aus den Einzelteilen baute sie Objekte. Die dafür notwendigen zusätzlichen Materialien sind alltäglich und einfach. Teilweise gab sie diesen Objekten den ihr eigenen Humor. Teilweise machen sie betroffen. Ein Inne-halten ist es allzumal. Schon, weil seltsamerweise die Schnitzarbeiten des Möbels durch die Loslösung vom Gebrauch als Möbel viel besser/eigenständiger wahrzunehmen sind. Das Handwerkliche, das Holz, die geschnitzten Details werden augenscheinlicher, weil sie aus dem Kontext des Möbels herausgeschält sind.

Ist es Zerstörung oder ist es Neubeginn? Diese Frage brachte den Titel der Serie - "Urknall".

 

Beide Positionen haben mit Haut zu tun. Die eine, weil Menschen dargestellt sind, deren Haut offensichtlich ist. Schutz. Hülle. Aber auch gleichzeitig ungeschützt und frei. Die andere, weil das Möbel vermenschlicht - oder jedenfalls organisch -  wird.

 

Zu Fotos von Urknall

 

 

ausstellungsansichten von skin/skim