Einzelausstellung Soloshow
Künstlerhaus Wien
Einführung: Dr. Silvia Stoller, Philosophin
Nackte Männer
Eva Hradil malte sieben Männer aus ihrem Umfeld großformatig und nackt und nennt diese Serie "Männerlandschaften". Die Aneinanderreihung der sieben gleichgroßen Arbeiten ergibt eine Panoramalandschaft. Sie malte ausschließlich die nackten Körper der Männer - ohne Attribute. Der soziale Status der Modelle fällt somit völlig weg.
Gegenübergestellt zeigen Fotografien die abgelegten Kleidungsstücke, die jedoch keine Zurordnung zulassen.
Vertauschte Geschlechterkonstruktion
Eva Hradil wählt bewußt die vertauschte Geschlechterkonstruktion als Thema. (Nackte) Männer finden weit weniger "Verwendung als Musen" für KünstlerInnen als (nackte) Frauen.
Der Gründe gibt es mehrere:
Über Jahrhunderte war es ausschließlich Männern gestattet Malerei / Bildende Kunst als Beruf auszuüben. Frauen hatten nicht einmal Zugang zu Aktzeichenklassen.
Heute, wo das kein Kritierium mehr ist, nutzen Künstlerinnen oft "dennoch" den weiblichen Körper um Erotik oder Sexualität zu thematisieren. Sie bevorzugen meist ihre eigene Körperlichkeit als Ausgangspunkt ihrer künstlerischen Arbeiten, während Künstler oftmals "Das Objekt der Begierde" (=Subjekt) als deren Inhalt wählen.
In "Männerlandschaften" bricht Eva Hradil bewusst mit dieser Tradition und malt sich Männer.